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Totenbahre

Die Totenbahre fristete viele Jahrzehnte auf der Nonnenempore, in einem Raum hinter der Orgel, ein Schattendasein. Als sich 2021 die Aufmerksamkeit des Freundeskreises auf die Bahre lenkte, hatte der Zahn der Zeit bereits unerbittlich an ihr genagt. Doch nach der positiven Expertise durch das Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein stand fest – dieses seltene und kulturhistorisch bedeutende Artefakt wollen wir erhalten und für Besucher zugänglich machen.

Totenbahren dienten – und dienen bis heute – der Aufbahrung des Leichnams und seinem Transport zur Grabstätte. Auch die Bahre des Klosters wird diesen Zweck erfüllt und die Benediktinerinnen, später die Stiftsdamen und Priörinnen, auf ihrem letzten Gang begleitet haben. Das schlichte Gestell misst etwa drei Meter in der Länge und ist einen Meter breit. Es besteht aus zwei Tragbalken, vier Standbeinen und fünf querlaufenden Verstrebungen.

„Das Kloster Waffen S. Johan(n)is vor Schleswigh Anno 1643“ ist auf beiden Tragebalken der Totenbahre zu lesen. Die Inschrift verweist auf das Wappen oder auch Abzeichen
(Waffen*) des Klosters – den markanten Kopf Johannes des Täufers,unter dessen Patrozinium sich das Kloster bei seiner Gründung gestellt hatte.

Die Bahre ist eine der wenigen erhaltenen Totenbahren des Landes und somit ein
kulturell bedeutendes Zeugnis geistlicher Tradition. 2022 konnte sie mit Mitteln des Freundeskreis St.-Johannis-Kloster und dank der finanziellen Unterstützung durch das Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein und der Kulturstiftung der Nord Ostsee Sparkasse restauriert werden.

Sie möchten mehr über die Totenbahre und ihre Restaurierung wissen? Dann lesen Sie gerne in unserem Pressespiegel diese Artikel:

  • Totenbahre soll restauriert werden, 27. Juli 2021
  • Die vergessene Totenbahre, 28. Juli 2022
  • Die Geschichte einer Totenbahre, 28. September 2022