Eine etwa 50 m lange Klostermauer links vom Eingangsportal trennt den kleinen Friedhof neben der Kirche von der vorbeiführenden Straße. Historisch besonders wertvoll sind zwei spätmittelalterliche Abschnitte von 15 m und 5 m Länge, die sich durch ihre Blendnischengliederung auszeichnen. Die übrigen Mauerabschnitte stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. An die östliche Mauerecke schließt sich eine Verbindung zur Kirche aus dem 19. Jahrhundert an. Ein jüngeres Mauerteilstück trägt das Bellmann-Epitaph.
Es war sicherlich gut gemeint, als vor gut dreißig Jahren an der Außenseite der Mauer Efeustecklinge gesetzt wurden. Allerdings überwucherten sie im Laufe der Jahrzehnte die Mauer auf der gesamten Länge.
Als Anfang 2015 nach einem heftigen Frühjahrssturm der Efeubewuchs auf der gesamten Mauerlänge abgerissen wurde, kamen enorme – bis dahin verborgene – Schäden zum Vorschein.
Sockel, Wandflächen und Mauerkrone waren durch Auswaschungen der Fugen, mehlende und zerklüftete Mauerziegel und Risse gekennzeichnet. Über die geschädigte Mauerkrone konnte zunehmend Feuchtigkeit in die Mauer eindringen.
Im Bereich des östlichen spätmittelalterlichen Teilabschnittes war die Mauer so aus dem Lot geraten, dass Einsturzgefahr bestand.
Dazu kam, dass von der Friedhofseite aus mehrere große Bäume mit ihren Wurzeln die Mauer zusätzlich in Böschungsrichtung drückten. Nachdem die Bäume entfernt und die im Baubereich liegenden Grabstellen gesichert waren, konnte mit der eigentlichen Sanierung begonnen werden.
Durch korsettähnliche Verspannkonstruktionen und Widerlager wurde die gesamte zur Böschung geneigte Wand gesichert und die Mauerkrone für den Wiederaufbau abgetragen.
In mehreren vorgeschädigten Wandsektionen wurden Trennschnitte vorgenommen. Durch gezieltes Anpressen wurden die Wandfelder wieder in die Lotrechte gebracht und die Schnittstellen geschlossen.
Nach Abschluss der Maurerarbeiten im Bereich der Fundamente und der Blendnischen, wurde die Mauerkrone mit Ziegeln neu gedeckt.
Während die Mauer außen-/straßenseitig einen Farbanstrich erhielt, wurde zur Friedhofsseite die Steinsichtigkeit beibehalten. Ein Traufstreifen schützt hier die Sockelzone.
Finanziell ermöglicht wurde das Projekt – neben Eigenleistungen des Freundeskreises/Klosters – vor allem durch Zuwendungen unserer Förderer:
- Denkmalfonds Schleswig-Holstein e.V.
- Deutsche Stiftung Denkmalschutz
- Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein
- NOSPA-Kulturstiftung
- Schleswiger Stadtwerke
- Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein
- Viele private Spender
Wir sagen herzlichen Dank!